Beschreibung
Wie kann man im 21. Jahrhundert von Buße sprechen? Katastrophen, Politikerrücktritte oder das Versagen politischer Systeme geben Anlass zu öffentlicher Buße. Die Arbeit entwickelt in Anlehnung an M. Foucault einen Begriff von Buße als Veröffentlichung der Wahrheit über das Selbst. Öffentlich wird dabei nicht als Gegenbegriff zu „privat“ verstanden, sondern zu „verborgen“. Öffentliche Buße ist jene Veröffentlichung von Verborgenem, die Umkehr vom Unrecht ermöglicht.
Die Arbeit schlägt vor, neu über die Buße zu sprechen, nachdem die deutschsprachige Ethik zuletzt den Mantel des Schweigens darüber gehängt hat. Sie untersucht, wie es seit dem zweiten Weltkrieg dazu kam. Den Grund der Buße entdeckt sie in der Reue und im Erbarmen Gottes, und entfaltet die Buße in vier historischen Gestalten: im ekklesialen, therapeutischen, juridischen und liberativen Paradigma.
Die Buße wird als Phänomen zur Überwindung von Krisen dargestellt. Im Mittelpunkt steht nicht die Schuldfrage, sondern die begründet Hoffnung als treibende Kraft. Sie ermöglicht es, Brüche in der Lebensgeschichte zu überwinden und öffnet neue Wege angesichts ausweglos scheinender Situationen. Darauf folgen die guten Werke eines klaren Urteils, der Reue und der Sühne.
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