Beschreibung
Zu den Merkwürdigkeiten kaiserzeitlich-römischer Porträt-Plastik gehören Statuen, die weibliche Personen in Venus-Gestalt entweder in völliger Nacktheit oder zumindest annähernd nackt zeigen. Hierin eine Geschmacklosigkeit eventuell ungebildeter ehemaliger Sklaven zu erkennen, die offenbar vor allem als Auftraggeber solcher Statuen fungiert haben, dürfte dieses Phänomen kaum erklären. Hinzu kommt, dass es sich in den Fällen, in denen der ursprüngliche Aufstellungsort bekannt oder sich zumindest erschließen lässt, hier um Statuen handelt, die in aufwendig ausgestatteten Grabbezirken standen und somit zweifellos dem ehrenden Gedenken der dargestellten Frauen dienten. Das Buch untersucht zum einen das Verhältnis zwischen dem Erscheinungsbild der Göttin Aphrodite bzw. Venus und dem sterblicher Frauen von der frühgriechischen Zeit bis in die späte römische Kaiserzeit sowie ausgehend hiervon die unterschiedlichen Funktionen einer Angleichung an bzw. Identifizierung mit diesen Göttinnen; zum anderen geht es um das generell problematische Verhältnis der Antike gegenüber weiblicher Nacktheit und um deren mögliche Bedeutung.
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