Beschreibung
Woran erkennt man, ob eine Äußerung nur informierend ist oder eine Meinung ausdrückt? Gibt es prototypische Realisierungen von Meinungsäußerungen? Diesen Fragen geht die vorliegende Arbeit aus pragmalinguistischer Perspektive nach. Anhand von sprachlichen Kriterien werden vielfältige Realisierungen der meinungsäußernden Funktion in Kommentartexten beschrieben. Dabei stehen nicht nur sprachliche Marker von expliziten Meinungsäußerungen im Mittelpunkt, sondern auch Meinungsäußerungen ´zwischen den Zeilen´. Es sind vor allem Präsuppositionen, die eine Ansicht als Konsens wirken lassen, und konventionelle Implikaturen, die einen Einzelfall vor dem Hintergrund einer impliziten Norm, Erwartung oder eines Standardfalls bewerten. Das Wirkungspotential dieser und anderer Handlungstypen wird sowohl exemplarisch als auch stichprobenartig untersucht. Das Ergebnis der Untersuchung ist eine feinkörnige Typologie von Meinungsäußerungen in Texten und ein differenziertes Beschreibungsinstrumentarium, das bei der Analyse von verschiedenen Sprechhandlungen im natürlichen Sprachgebrauch vielfältig anwendbar ist.
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