Beschreibung
Das Leben des Giraldus Cambrensis / Gerald of Wales (c.1146 – c.1223) war äußerst abwechslungsreich: aufgewachsen im normannisch-walisischen Teil von Wales studierte er später in Paris, arbeitete für die Könige von England und versuchte – vergeblich – die Karriereleiter in der Kirche zu erklimmen. Er reiste viel und weit, traf viele mächtige und einflussreiche Persönlichkeiten und er schrieb Bücher, in denen wir heute mehr als eine (amüsante) Anekdote über sein Umfeld lesen können. Bis zum heutigen Tag wurden die Werke des Gerald von Wales unterschiedlich intensiv aufgearbeitet: während seine ethnographischen und historiographischen Werke intensiv erforscht wurden, sind die hagiographischen Schriften dieses Autors lange Zeit vernachlässigt worden. Dies verwundert, denn sein Talent als Hagiograph wurde schon vor langer Zeit erkannt.
Da sich die Forschung bislang vornehmlich auf einzelne Viten fokussierte, fehlte eine Gesamtinterpretation der hagiographischen Werke des Gerald von Wales. Dieses Forschungsdesiderat wurde mit der vorliegenden Arbeit geschlossen. Die Dissertation orientiert sich dabei an zwei Hauptfragen: Auf welche Art und Weise repräsentiert Gerald von Wales einen bestimmten Heiligen? Warum entschloss er sich für diese Art der Repräsentation bzw. zog sie einer anderen Möglichkeit vor?
Die Untersuchung zeigt, wie Hagiographie zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert von Autoren und Auftraggebern gesehen und für welche Zwecke sie verwendet wurde.
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