Beschreibung
Der mittelalterliche Adventus, also der feierliche Ersteinzug eines Herrschers in seine Stadt, wurde von den Beteiligten als Möglichkeit verstanden, anhand symbolischer Kommunikationsakte und ritueller Handlungen Machthierarchien und Abhängigkeiten auszuhandeln und sichtbar zu machen. Die vorliegende Studie nimmt den Adventus der Bamberger Bischöfe im ausgehenden Mittelalter in den Blick, wobei zur besseren Kontrastierung nicht nur das Einreiten in die Bischofsstadt Bamberg analysiert wird, sondern auch der Einzug der Bischöfe in die Reichsstadt Nürnberg. Dabei stützt sich die Arbeit auf eine Vielzahl unterschiedlicher Quellen, die von Einladungsschreiben über Einzugsaufstellungen und -beschreibungen bis hin zu Rechnungen sowie Feuerordnungen reichen. Diese liegen im Anhang der Untersuchung erstmals als Edition vor.
In der Untersuchung werden diese Primärtexte zunächst dazu herangezogen, den Ablauf und die konkrete Ausgestaltung der Einzüge nachzuzeichnen sowie die symbolische Handlungsmacht einzelner Akteure im Zeremoniell zu beleuchten. Darüber hinaus wird aber auch die Metaebene der Quellenkritik zum Untersuchungsgegenstand, um letztendlich die gegebenen Machtstrukturen zwischen Bischof und Domkapitel bzw. Bischof und Stadtrat anhand mehrerer Facetten aufzuzeigen und vergleichend zu analysieren.
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