Beschreibung
Ländliche Räume in Deutschland werden durch internationale Migration bunter. Verschiedene Gruppen von Migrant:innen wanderten und wandern in Kleinstädte und Landgemeinden zu. Diese Zuwanderergruppen haben unterschiedlich stark ausgeprägte Ressourcen und können demnach die Orientierung an ihrem neuen Wohnort und die gleichberechtigte Teilhabe in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – oder anders formuliert Integration – zu einem gewissen Grad selbst leisten oder benötigen Unterstützung. Besonders Geflüchtete sind Zielgruppen staatlicher Integrationsleistungen einerseits und der Aktivitäten ehrenamtlicher Initiativen und Einzelpersonen andererseits. Auf eindrucksvolle Art und Weise trug das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher in der Aufnahme von Geflüchteten in den vergangenen Jahren zu einer enormen gesellschaftlichen Mobilisierung, zum einen aus bestehenden Vereinen und Organisationen heraus, aber auch von Menschen, die bislang nicht engagiert waren, bei. Auf lokaler Ebene ist ehrenamtliches Engagement unverzichtbarer Bestandteil von erfolgreicher Integration von Neuzugewanderten. Das Projekt EMILIE zielt darauf ab, die Rolle und Wirkung ehrenamtlichen Engagements für die Integration unterschiedlicher Gruppen von Neuzugewanderten besser zu verstehen und Gelingensfaktoren für ein nachhaltiges Engagement zu identifizieren. Deshalb liegt ein besonderes Augenmerk auf den Beweggründen für das freiwillige Engagement, den Zielgruppen der Tätigkeiten Freiwilliger sowie den Veränderungen der ehrenamtlichen Betätigung im Zeitverlauf. Um diese Fragestellungen zu beantworten, wurden empirische Erhebungen in Form von qualitativen Interviews, die einen biographisch-narrativen und einen ortsbezogenen, lokalen Forschungsansatz kombinierten, in vier ländlichen Landkreisen in Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein durchgeführt. Diese Herangehensweise sowie die Ergebnisse der Erhebungen werden in diesem Band vorgestellt.
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