Beschreibung
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen vor allem sechs Bücher von ehemaligen Angehörigen der SS-Division „Totenkopf“, einem militärischen Großverband der Waffen-SS. Diese Erinnerungswerke, in denen die ehemaligen Mitglieder dieser Division ihre Erlebnisse auf Papier brachten, sind zwischen 2000 und 2016 erschienen und können als Teil der Nachkriegserinnerungsliteratur betrachtet werden. Mit der Veröffentlichung ihrer Memoiren haben die ehemaligen Mitglieder der Waffen-SS dazu beigetragen, Geschichtsbilder zu konstruieren, die das eigene Handeln sowie die Waffen-SS apologetisch und verklärend darstellen. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Memoiren im Hinblick auf Erinnerungskonstruktionen, apologetische oder wahrheitsgemäße Argumentationen. Dabei werden die Schilderungen über den KZ-Wachdienst, die Ausbildung zum SS-Soldaten sowie die Kampfeinsätze bis 1942 kritisch analysiert und auf Konstruktionsmuster geprüft. In einem zweiten Teil der Arbeit werden dann die verschiedenen Rahmen- und Distributionsbedingungen der Erinnerungsliteratur näher beleuchtet. Hier stehen die Verlage, die die Memoiren der ehemaligen Mitglieder der Waffen-SS veröffentlicht haben, im Zentrum. Neben der generellen Nähe zum rechten politischen Spektrum sind die Herausgeber auch im Kontext rechtsradikaler und neonazistischer Netzwerke zu verorten.
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